Zum Start der Weihnachtsbaumsaisoneröffnung blicken die Weihnachtsbaumerzeuger auf ein gutes Jahr zurück. Trotz langer Trocken- und Hitzeperioden gibt es gute Qualitäten.
Viele Traditionen verlieren im Laufe der Zeit an Wert – nicht aber der Weihnachtsbaum. Als natürliches Symbol für Familie, Geborgenheit und Ruhe steht er im Mittelpunkt vieler Weihnachtsfeste und erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. In den vergangenen Jahren wurden in Deutschland zwischen 23 und 25 Millionen Weihnachtsbäume jährlich verkauft. Hauptanbaugebiet ist mit rund 7 Mio. Weihnachtsbäumen NRW, eins der größten Anbaugebiete in Europa.
„Wir haben hier in NRW eine unschlagbar vielfältige Gärtnerregion. Der Weihnachtsbaum am Ende des Jahres ist sicherlich eins unserer emotionalsten Produkte. Tannengrün sieht nicht nur schön aus, sondern erfüllt unsere Räume mit einem wunderbaren Duft“, so Eva Kähler Theuerkauf, Präsidentin Landesverband Gartenbau NRW.
Positiver Saisonausblick
Die Weihnachtsbaumproduzenten blicken auf ein gutes Jahr zurück. Trotz langer Trocken- und Hitzeperioden gibt es gute Qualitäten in allen Größen. „Die Preisspanne liegt voraussichtlich zwischen 21 bis 27 Euro pro laufenden Meter für eine Nordmanntanne. Wir hoffen, dass sich die Verbraucher ihr Zuhause wieder mit weihnachtlichem Grün schmücken, trotz Inflation“, so Eberhard Hennecke, Vorsitzender der Fachgruppe Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger im Landesverband Gartenbau NRW und im Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger.“
Nachhaltigkeit für Verbraucher immer wichtiger
Vermeidung von Plastik ist auch in der Advents- und Weihnachtszeit bei vielen Menschen immer mehr im Fokus. Das beginnt bei der Tür- und Tischdekoration, wo vermehrt Holzmaterialien in Kombination mit unterschiedlichen Pflanzen und Moosen verwendet werden. Und setzt sich mit echten Weihnachtsbäumen fort. Das sieht nicht nur natürlicher aus, es duftet wunderbar und trägt zu einer schöneren Weihnachtsatmosphäre bei. Und nach dem Weihnachtsfest können Zweige als Frostschutz für Balkon- und Gartenpflanzen wiederverwendet werden. Wer den ganzen Naturbaum verwenden will, stellt ihn nach dem Fest einfach ins Freie und nutzt ihn als natürliches Futterhäuschen. Die vielen Zweige des Baumes bieten nicht nur reichlich Platz für Ringe und Knödel, die von den Singvögeln gerne angenommen werden – an sehr kalten Tagen können sie den Tieren auch Schutz vor der Witterung geben.
Trend zur Regionalität hält weiter an
Kunden legen immer mehr Wert auf Regionalität. Inzwischen werden 25 % der Bäume direkt bei landwirtschaftlichen Betrieben gekauft. 25 % im Straßenhandel und der Rest in Supermärkten sowie in Garten- und Baumärkten. Dabei ist der beliebteste Weihnachtsbaum immer noch die Nordmanntanne, gefolgt von Blaufichte und Nobilis. Immer mehr Kunden kaufen direkt vor Ort. „Der Weihnachtsbaumdirektverkauf hat in Bloemersheim mehr als 70 Jahre Tradition. Wir verkaufen unsere frisch geschlagenen Weihnachtsbäume in großer Auswahl direkt im Wald. Familien können ihren Weihnachtsbaum auch selbst schlagen und vor Ort den beliebten Bloemersheimer Apfelpunsch, frische Waffeln und Deftigesvom Grill genießen. So weiß man, wo der Weihnachtsbaum herkommt und hat dazu einen wunderbaren Tag hier am Niederrhein,“ so Friedrich Freiherr von der Leyen, Inhaber des Forstbetriebes Bloemersheim. Auch Sophia Adlberger, seit diesem Jahr Weihnachtsbaumkönigin, freut sich über die zunehmende Wertschätzung für regional erzeugte Weihnachtsbäume: „Wir können so dem Kunden besser vermitteln wie viel Arbeit und Zeit in einem Weihnachtsbaum steckt, der für mich einfach zu einem schönen Weihnachtsfest gehört.“
Titelfoto: Sophia Adlberger und Eberhard Hennecke schlagen den ersten Weihnachtsbaum