Zum Start der Weihnachtsbaumsaisoneröffnung blicken die Weihnachtsbaum- und Schnitterzeuger auf ein gutes Jahr zurück. Trotz eines sehr nassen Frühjahrs und langer Trocken- und Hitzeperioden im Sommer gibt es gute Qualitäten.
Viele Traditionen verlieren im Laufe der Zeit an Wert – nicht aber der Weihnachtsbaum. Als natürliches Symbol für Familie, Geborgenheit und Ruhe steht er im Mittelpunkt vieler Weihnachtsfeste und erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. In den vergangenen Jahren wurden in Deutschland zwischen 23 und 25 Millionen Weihnachtsbäume jährlich verkauft. Hauptanbaugebiet ist mit rund 7 Mio. Weihnachtsbäumen NRW, eins der größten Anbaugebiete in Europa.
Inflationsbedingte Preissteigerung bei Weihnachtsbäumen
„Aufgrund von Marktbeobachtungen und Gesprächen mit den Produzenten wird es voraussichtlich, bedingt durch die aktuelle Inflation, erwarten wir eine leichte Preissteigerung bei Weihnachtsbäumen für die kommende Weihnachtssaison“, so Eberhard Hennecke, Vorsitzender der Fachgruppe Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger im Landesverband Gartenbau NRW und im Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger.
Die Inflation hat in den letzten Monaten in zahlreichen Branchen Auswirkungen gezeigt und die Weihnachtsbaumbranche bleibt davon nicht unberührt. Die Produktionskosten für Weihnachtsbäume sind gestiegen, was voraussichtlich zu einer leichten Preisanpassung führen wird. Der steigende Preisfaktor ergibt sich aus verschiedenen Faktoren. Dazu gehören gestiegene Lohn- und Transportkosten sowie der Anstieg der allgemeinen Lebenshaltungskosten. Die Weihnachtsbaumproduzenten werden auch in der kommenden Saison hochwertige Bäume anbieten können, die mit hohen Qualitätsstandard regional produziert werden. Die Erhöhung der Preise ermöglicht es den Weihnachtsbaumerzeugern die gestiegenen Kosten auszugleichen und die Qualität der Bäume zu gewährleisten.
„Wir sind uns bewusst, dass der leicht erhöhte Preisrahmen von 21 bis 29 Euro pro laufender Meter Nordmanntanne Auswirkung auf die Verbraucher haben kann“, so Eberhard Hennecke. „Wir möchten jedoch betonen, dass die Qualität und Schönheit unserer Weihnachtsbäume unverändert bleiben. Wir sind fest davon überzeugt, dass der Wert, den echte Weihnachtsbäume dem Weihnachtsfest verleihen, den Preis rechtfertigt. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass der Kauf eines echten Weihnachtsbaums weiterhin ein wichtiger und geliebter Teil der Weihnachtstradition ist. Die Verbraucher wollen am Ende des Jahres mit einem Weihnachtsbaum, der symbolisch für eine friedliche Gemeinschaft, für die Rückbesinnung auf familiäre Werte steht, mit entsprechender Dekoration eine festliche Atmosphäre in ihre Häuser bringen.“
Trend zur Regionalität hält weiter an
Kunden legen immer mehr Wert auf Regionalität. Inzwischen werden 25 % der Bäume direkt bei landwirtschaftlichen Betrieben gekauft. 25 % im Straßenhandel und der Rest in Supermärkten sowie in Garten- und Baumärkten. Dabei ist der beliebteste Weihnachtsbaum immer noch die Nordmanntanne, gefolgt von Blaufichte und Nobilis. Immer mehr Kunden kaufen direkt ab Hof. Das merkt auch Peter Strugholtz aus Anröchte: „Neben dem Großhandel verkaufen wir unsere Weihnachtsbäume ab Hof zum selber schlagen. Zu uns kommen inzwischen immer mehr ganze Familien, die daraus einen Tagesausflug machen. Wir bieten zusätzlich Heißgetränke und einen Imbiss mit Waffeln, Suppe und Stockbrot an. So weiß man, wo der Weihnachtsbaum herkommt und hat dazu einen wunderbaren Tag hier im Sauerland. Dafür reisen viele aus der näheren Umgebung an, aber auch mit einer weiteren Anreise von 50 km und mehr.“ Auch Sophia Adlberger, seit 2022 Weihnachtsbaumkönigin, freut sich über die zunehmende Wertschätzung für regional erzeugte Weihnachtsbäume: „Wir können so dem Kunden besser vermitteln wie viel Arbeit und Zeit in einem Weihnachtsbaum steckt, der für mich einfach zu einem schönen Weihnachtsfest gehört.“