Wie können Wasser, Dünger und Energie im Gartenbau eingespart werden? Das möchte die Technikklasse der Schule an der Dorenburg in Grefrath herausfinden. Dafür haben die Schüler:innen im Unterricht erste Lösungsansätze gesammelt. Nun hieß es: Ab in die Praxis.

Bei einem Besuch im Gartenbaubetrieb von Peter Dercks konnten die Schüler:innen offene Fragen direkt vor Ort klären – keine zufällige Wahl, denn Peter Dercks hat einen „Exaktgießwagen“ mitentwickelt, der bereits deutliche Mengen Wasser, Energie und Düngemittel einspart. Beim klassischen Gießwagen landet Wasser oft neben dem Topf. Die Neuentwicklung gibt das Wasser nur über bzw. in den Topf ab. Gemeinsam mit dem Systementwickler ITQ aus Duisburg wollen die Grefrather Nachwuchs-Tüftler:innen den Bewässerungsprozess weiter optimieren: „Wir sind hier, um zu sehen, wie die Töpfe hingestellt werden. Nur dann wissen wir, wie die Düsen einzustellen sind. Im Technikunterricht wollen wir erreichen, dass sich die Düsen auf einer Schiene verschieben können“, so Schüler Niclas Trinkies. Mit der sogenannten Fisher-Technik haben die Achtklässler:innen den Gießwagen im Unterricht nachgestellt und sogar Rohre daran verlegt. Trinkies‘ Mitschüler Can Yasemin ergänzt: „Wir wollen einen Nachrüstsatz für herkömmliche Gießwagen entwickeln, der bis zu 70 Prozent Wasser einsparen kann.“

Praxisnahe Nachwuchswerbung

Zusammengebracht wurden Schule, ITQ und Betrieb vom Verein Agrobusiness Niederrhein. Das grenzüberschreitende Netzwerk fördert Wissenstransfer, Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette von Gartenbau und Landwirtschaft. Lena Manten und Marcus Trappe von Agrobusiness Niederrhein sind begeistert: „Es ist einfach klasse zu sehen, wie viel Zeit sich Herr Dercks für die Schüler nimmt. Er setzt sich echt für dieses Projekt ein. Zuletzt hat er selbst einen Gießwagen mit dem LKW zur Schule nach Grefrath gebracht. Jetzt können die jungen Techniker am realen Objekt experimentieren“, erzählt Trappe. Durch das Projekt lernen die jungen Leute auch den Beruf des Gärtners besser kennen – und so ist es auch ein Stück weit Nachwuchswerbung.

 

Foto: Die Projektgruppe beim Vor-Ort-Termin im Betrieb von Peter Dercks (l.)