Die derzeitige Energiepolitik gefährdet den heimischen Unterglas-Gartenbau. Bei einem Besuch von Grünen-Politiker Philipp Mathmann (Münster) bei Hubert Schräder in Greven konnten wir die Herausforderungen für unsere Betriebe erläutern.

Energie spielt in allen Produktionssparten des Gartenbaus eine große Rolle, besonders im Unterglasanbau. Im Unterglasanbau werden in Deutschland Jungpflanzen, Gemüse, Pilze und Zierpflanzen produziert. Je nach Kultur sind dafür teils hohe Energieaufwendungen nötig. Schon lange versuchen die Gartenbaubetriebe, den Einsatz von Energie so effizient wie möglich zu gestalten. Die gärtnerischen Betriebe müssen alle Möglichkeiten nutzen, um ihre Gewächshäuser energieeffizienter zu gestalten. Die Branche ist außerdem gefordert, alternative Heizkonzepte zu entwickeln und auf neue Energien umzustellen. Doch zunehmend wird deutlich, dass sich die Energiegesetzgebung an der Industrie orientiert, für KMU nicht umsetzbar ist und den Mittelstand in Existenznöte bringt. So belasten nicht nur der steigende CO2-Preis den Gartenbau, sondern auch Regelungen des Energieeffizienzgesetzes. Das betrifft sowohl Zierpflanzen als auch Salate, Topfkräuter und Fruchtgemüse – so auch die Tomatenproduktion im Betrieb Schräder. Die Gartenbaubetriebe sind aufgefordert, weiter in die Energieeffizienz ihrer Gewächshäuser zu investieren. Diese Transformation muss allerdings von staatlicher Seite unterstützt werden. Das Bundesprogramm Energieeffizienz muss daher wieder mit ausreichenden Fördermitteln ausgestattet werden, um die Energieeffizienz in der Produktion zu steigern. Außerdem: Förderprogramme sollten KI-basierte Lösungen zur Überwachung und Optimierung von Klima- und Energieverbrauch einbeziehen. Ein ZINEG 2.0 (Zukunftsinitiative Niedrigenergiegewächshaus) ist nötig, um den massiven Entwicklungen im Energie- und Klimabereich gerecht werden zu können. Genehmigungsverfahren müssen vereinfacht und beschleunigt werden, bürokratische Hürden abgebaut werden. Allem voran braucht es aber Planungssicherheit für die Betriebe, um die Umstellung auf kostenintensive Wärmeerzeugung durch regenerative Energieträger langfristig rentabel zu machen.

Mathmann zeigte sich bei seinem Besuch verständnisvoll und offen für unsere Anregungen. Er versprach, seine Eindrücke in seiner künftigen politischen Arbeit zu berücksichtigen.