Der Landesverband Gartenbau Nordrhein-Westfalen hat zwei herausragende Persönlichkeiten des Gartenbaus für ihr langjähriges ehrenamtliches und berufsständisches Engagement ausgezeichnet: Reiner Höpken aus Burscheid erhielt die Ehrenmedaille und Ehrennadel in Gold, und Hans-Hubert Rodenbröker aus Paderborn wurde mit der Ehrenmedaille und Ehrennadel in Bronze geehrt. Beide haben sich in ihrer Region und darüber hinaus mit großem Einsatz für die Belange des Gartenbaus verdient gemacht.

 

Reiner Höpken: Engagement auf Landes- und Bundesebene

Ein Leben im Gartenbau

Der Gartenbau wurde Reiner Höpken in die Wiege gelegt: Am 13. März 1954 wurde er in die elterliche Gärtnerei geboren, die sein Vater Fritz Höpken 1935 mit der Produktion von Schnittblumen und Sämereien gründete. Aus dem Ein-Mann-Betrieb entwickelte Reiner Höpken nach seiner Berufsausbildung eine klassische Einzelhandelsgärtnerei mit etwa 6.000 Quadratmetern Hochglasfläche und Verkaufsgewächshäusern.

Sein ehrenamtliches Engagement im Verband begann 2006 als Beisitzer im Vorstand des Fachverbandes Rheinischer Einzelhandelsgärtner. Bereits 2007 übernahm Höpken den Vorsitz im Fachverband. Während seiner Zeit als Fachverbandsvorsitzender engagierte sich Reiner Höpken auch auf Bundesebene: 2010 rückte er in den geschäftsführenden Vorstand des Bundesverbandes Einzelhandelsgärtner (BVE) auf und wurde 2015 dessen stellvertretender Vorsitzender. Den Vorsitz des BVE übernahm er dann 2018.

Wichtige Schwerpunkte seiner Verbandsarbeit

Höpkens Arbeitsschwerpunkte im Fachverband waren die Verbesserung der Ausbildung für den Bereich Einzelhandel im Gartenbau, die Ausweitung der Sonntagsöffnung von zwei auf fünf Stunden, Marketingkonzepte. Zudem förderte er den Strukturwandel der Gärtner im Ballungsgebiet von der Produktion in Einzelhandel und Dienstleistung. Begleitet wurde diese Umstrukturierung der Gärtnereien durch innovative Marketingkonzepte.

Krisenmanagement während der Pandemie und Engagement in der Kommunalpolitik

In Höpkens Zeit als Vorsitzender fielen die schwierigen Verhandlungen zur Pandemiezeit. Reiner Höpken wirkte mit, die dauerhafte Öffnung der Läden in Nordrhein-Westfalen zu erreichen und dies auch über die Bundesebene mit dem Zentralverband durchzusetzen. Neben seinen verbandspolitischen Herausforderungen hat sich Reiner Höpken seit vielen Jahren in der Kommunalpolitik in Burscheid betätigt. Er wurde 2009 in den Rat der Stadt gewählt und ist bis heute als Ratsmitglied tätig.

Übergabe und Blick in die Zukunft

Reiner Höpken hat den Vorsitz des Bundesverbandes Einzelhandelsgärtner abgegeben. Gleiches gilt für den Fachverbandvorsitz in NRW, dessen Nachfolge mit Thorsten König erfolgreich fortgesetzt wird. Seinen Betrieb hat er mittlerweile an seinen Sohn Torsten abgegeben, sodass er sich jetzt auf einen Ruhestand mit seinen Enkelkindern freuen kann.

Reiner Höpken hat mit rheinischem Humor und hohem Sachverstand die Belange der Einzelhandelsgärtnereien auf Landes- und auch auf Bundesebene hervorragend vertreten. Der Landesverband Gartenbau bedankt sich für seine besonderen Verdienste für den Berufsstand. Die Ehrenmedaille mit Ehrennadel in Gold ist die höchste Auszeichnung des Landesverbandes Gartenbau Nordrhein-Westfalen.

 

Hans-Hubert Rodenbröker: Fünf Jahrzehnte Einsatz für den Gartenbau

Gartenbau ist Familientradition

Auch Hans-Hubert Rodenbröker wurde der Gartenbau in die Wiege gelegt: Er wurde am 15. Juni 1949 in die elterliche Gärtnerei geboren. Von 1963 bis 1966 absolvierte er im Betrieb von Norbert Schräder in Münster eine Ausbildung zum Gärtner. Seine Meisterprüfung legte er 1971 in Münster-Wolbeck ab, um danach im elterlichen Betrieb tätig zu werden. Beengt durch die Innenstadtlage siedelte die Gärtnerei Rodenbröker 1972 zum jetzigen Standort im Dörener Feld um. Dort baute er mit seiner Frau Maria Rodenbröker zunächst Feldgemüse und später Tomaten, Paprika und Gurken in modernen Gewächshäusern an. Zeitgleich entwickelte sich durch die Stadtrandlage am gegenüberliegenden Friedhof „Auf dem Dören“ die Friedhofsgärtnerei und die Einzelhandelsgärtnerei, die zum wichtigen Standbein des Betriebs wurde.

Ein Leben für den Gartenbau: Ehrenamt und Nachwuchsförderung

Sein ehrenamtliches Engagement im Gartenbau begann 1975 mit der Funktion des Kassierers im Vorstand seines Kreisverbandes, wo er somit auf seinen Vater Josef Rodenbröker folgte. 1995 übernahm er das Amt des Kreisverbandsvorsitzenden und des Kreisgärtnermeisters von Lucia Lengeling-Schweppenstede. Besondere Beziehungen unterhielt er zu den Junggärtnern, denen er während seiner ehrenamtlichen Zeit zur Neugründung verhalf und bis heute fördert und unterstützt. Dutzende Gärtner absolvierten bei Rodenbröker ihre Abschlussprüfungen, und ein vielfaches mehr wurden durch ihn als Prüfungsmitglied in der Abschlussprüfung der Gärtner geprüft. Auch die Planungen und Umsetzungen der Landesgartenschauen in Schloß Neuhaus, Bad Lippspringe und Höxter hat Rodenbröker sich eingebracht. Für die Ausstellung in Bad Lippspringe wuchsen in seinen Gewächshäusern die schönsten Pflanzen für die Leistungsschauen der Gärtner heran. Er gründete den „Förderverein Paderborner Wochenmarkt e.V. “, um den Paderborner Wochenmarkt zu fördern und weiter als attraktiven Nahversorgungspunkt für die Menschen in Paderborn zu entwickeln.

Aktiv bis heute: Betrieb an nächste Generation übergeben

Hans-Hubert Rodenbröker hat seinen Betrieb bereits 2015 an die Tochter Beate übergeben, die nun zu seiner Freude, im Vorstand des Kreisverbands Gartenbau Paderborn-Höxter in seinem Sinne weiter arbeitet. Er hat seine ehrenamtliche Tätigkeit immer mit großer Leidenschaft ausgeführt. Der Landesverband Gartenbau bedankt sich für seine besonderen Verdienste um den Berufsstand und ehrt diese herausragende ehrenamtliche Leistung mit der Ehrenmedaille für besondere Verdienste und Ehrennadel in Bronze.

LVG-Präsidentin Eva Kähler-Theuerkauf (r.) und Blumenfee Anne-Marie Bals gratulierten Hans-Hubert Rodenbröker zur Ehrenmedaille in Bronze

Fotos: Birgit Seidel