Risiken aus der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln zu minimieren, ohne zugleich den unverzichtbaren Nutzen ihrer Anwendung zu mindern, ist das Ziel der in der Koalitionsvereinbarung von CDU und GRÜNEN für die Legislatur 2022 bis 2027 vorgesehenen Reduktionsstrategie Pflanzenschutz NRW.
Die Strategie zeigt Ziele, Wege und Maßnahmen auf, mit denen Menge und Risiken der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln perspektivisch deutlich verringert werden können. Sie gibt Orientierung, zeigt wünschenswerte Entwicklungen auf und legt dar, mit welchen Instrumenten, Maßnahmen und Initiativen eine Reduktion unterstützt und beschleunigt werden kann. Die Landesregierung wird ihre Handlungsoptionen an dieser Strategie ausrichten und vorhandene Förder- und Forschungsprogramme gezielt zur Unterstützung der in der Strategie aufgezeigten Ziele einsetzen. Dem Auftrag aus der Koalitionsvereinbarung folgend, setzt die Strategie vorrangig auf Beratung und Förderung. Die Reduktionsstrategie NRW zum Pflanzenschutz verfolgt das Ziel, Menge und Risiko der angewendeten Pflanzenschutzmittel in Nordrhein-Westfalen zu verringern. Das Ausmaß der Reduzierung soll sich dabei an den erwarteten europäischen Vorgaben orientieren. Die isolierte Festlegung eines regionalen Ziels für NRW wird mit Blick auf gleiche Wettbewerbschancen im Binnenmarkt für nicht sinnvoll erachtet. Maßstab soll dabei die jeweils in der EU aktuell gültige Methodik zur kombinierten Berechnung von Menge und Risiko sein.
Bei einer ersten Anhörung von Verbänden, Industrie und Behörden wurden die präsentierten Handlungsfelder und Maßnahmen fachlich von allen Interessengruppen unterstützt. Die Betriebe befürchten aber weiterhin eine sinkende Anzahl zugelassener Mittel sowie zusätzliche Kosten und Bürokratie. Die Anregungen und Bedenken werden jetzt zur Überarbeitung genutzt. Die Anhörungen werden im Herbst fortgesetzt. Der Gartenbau steht bei den geplanten Maßnahmen aufgrund der Vielzahl an Kulturen nicht im Fokus des Vorhabens.