Über die weiterhin angespannte Lage durch Inflation, gesellschaftliche Verunsicherung durch Kriege in der Ukraine und Nahen Osten und die dringend benötigte Planungssicherheit für Unternehmen diskutierte die Branche im Congress Center der Messe Essen.
„Gartenbauunternehmen zeigen eine hohe Innovationskraft und sind stets auf der Suche nach Lösungen für die Herausforderungen, die immer vielfältiger werden, so Eva Kähler-Theuerkauf“, Präsidentin des Landesverbandes Gartenbau NRW. „Wir brauchen aber mehr Planungssicherheit für Unternehmen. Ad hoc-Entscheidungen in der politischen Beurteilung, was nachhaltige Energieträger sind und kurzfristige Entscheidungen über Abgaben, schaffen nicht nur ungeplante Kosten im Unternehmen, sondern hemmen Investitionen“
ZVG-Präsident Jürgen Mertz hob die Pionierleistungen der Branche hervor. Frühzeitig habe sich der Verband mit den Themen KI, Cybersicherheit, Klimawandelfolgen und dem Umweltschutz beschäftigt und an Lösungen gearbeit. Für diese Erfolgsarbeit dürfen die Betriebe nicht mit überbordenden bürokratischen Auflagen und völlig willkürlichen Reduktionsvorgaben bestraft werden.
„Gerade im Hinblick der vielfältigen Herausforderungen für Unternehmen, können wir sehr stolz darauf sein, wie unsere jungen Unternehmerinnen und Unternehmer aufgestellt sind“, betonte Kähler-Theuerkauf abschließend. Mit kreativen Ideen, viel Tatkraft, mit Blick in die Zukunft und vor allem Spaß an dem schönsten Beruf der Welt, dem des Gärtners.“
Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen: „Wir sind in Nordrhein-Westfalen stolz auf unsere starke, lebendige und innovative Gartenbauwirtschaft und wir sind bundesweit an der Spitze, sowohl was die Produktion von Pflanzen angeht als auch beim vielfältigen Angebot hochwertiger gärtnerischer Dienstleistungen. So soll es auch bleiben. Damit Nordrhein-Westfalen aber Gartenbauland Nummer Eins in Deutschland bleibt, braucht der Sektor mehr Planungssicherheit und verlässliche Rahmenbedingungen. Auf Landesebene tragen wir dazu bei, dass dies gelingt. Als Stichworte nenne ich hier unsere Fachkräfteoffensive NRW oder die in diesem Jahr eingeführte Förderung der Mehrgefahrenversicherung. Viele wichtige Entscheidungen werden jedoch in Berlin und Brüssel getroffen. Und deshalb werde ich mich dort als Landwirtschaftsministerin weiterhin für unsere Gartenbaubetriebe einsetzen: Wir brauchen umsetzbare und praxistaugliche Lösungen, die den Gartenbau und die Landwirtschaft auch mitnehmen.“
Ehrung für Christoph Nagelschmitz
Christoph Nagelschmitz erhielt die Ehrenmedaille mit Ehrennadel für besondere Verdienste in Gold. Als geschätzter Gesprächspartner setzte er sich stets für die Belange des Obst- und Gemüsebaus auf Bundes- und Landesebene ein. Nagelschmitz bewirtschaftete einen Gemüsebetrieb in Wesseling-Keldenich und war viele Jahre Mitglied im Vorstand der Bundesfachgruppe Gemüsebau sowie Delegierter im Bundesausschuss Obst und Gemüse (BOG). Von 2007 bis 2022 war der Gärtnermeister Präsident des Provinzialverbandes.
Ohne Gärtner keine Gartenschauen
Was Gärtnerinnen und Gärtner leisten, wird gerade im Rückblick auf die erfolgreiche Landesgartenschau in Höxter und die Bundesgartenschau in Mannheim deutlich. „Mit viel Engagement tragen wir mit unseren Ausstellungsbeiträgen für ein attraktives Angebot der Gartenschaustädte und -gemeinden bei und beraten diese mit unserer Landesarbeitsgemeinschaft Gartenbau und Landespflege bei Bewerbung und Durchführung von Gartenschauen. Der Erfolg der diesjährigen Gartenschau in Höxter zeigt, wie groß der Bedarf nach Erholung im Grünen ist und das für Jung und Alt“, so Kähler-Theuerkauf. „Wir freuen uns jetzt auf Neuss.“ Abschließend wies Kähler-Theuerkauf auf die im Januar 2024 stattfindende Internationale Pflanzenmesse (IPM) in Essen hin. „Ein wichtiger Branchentreff und eine einzigartige internationale Leitmesse für den Gartenbau.“