Der Fachverband Friedhofsgärtner NRW konnte auch im zweiten Jahr in Folge keine Wintertagung als Präsenzveranstaltung durchführen. Das Technologiezentrum in Oberhausen war jeweils für Mitte Februar gebucht, aber immer schwappte eine neue Coronawelle in diesen Zeitraum. Geplant ist nunmehr eine Präsenztagung im Juni 2022.

Positive Bilanz der Dauergrabpflegeverträge

Mit nahezu 140.000 Dauergrabpflegeverträgen zum Jahresende 2021 und rund 700 Friedhofsgärtnereien bleiben die Stadt-Genossenschaften Aachen, Bochum, Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Gelsenkirchen und Köln sowie die Rheinische und Westfälische Treuhandstellen in NRW ein wichtiges wirtschaftliches Standbein der Betriebe. Trotz weiterer liberaler Veränderungen in der Friedhofs- und Bestattungs­kultur ist es den Friedhofsgärtnern gelungen, den Umsatz ihrer Dienst­leistungen zu behaupten, im Bereich der Dauergrabpflege sogar auszubauen. Urnengemeinschaftsgräber und Memoriam-Gärten haben heute vielerorts bei den Abschlüssen von Neuverträgen einen Anteil von bis zu 50 % und darüber.

Veränderung im Vorsitz des Vorstandes

Carsten Nöll Essen hat den Vorsitz des Vorstandes an Karl Braun abgegeben. Wird aber weiter im Vorstand aktiv weiterarbeiten, nachdem er im Herbst von Fritz Mölders den Vorsitz im Aufsichtsrat der Rheinischen Treuhandstelle übernommen hat. Sehr zufrieden ist man mit dem eigenen Beitrag auf der Landesgartenschau Kamp-Lintfort 2020. Für 2023 steht nun die Landesgartenschau Höxter an.

Gärtner meistern schwierige Pandemiejahre 2020 und 2021

Nach einem erneut trockenem Jahr 2020 folgte mit 2021 ein wieder nahezu witterungs­technisch normales Jahr. Beiden Jahren gemeinsam war das beherrschende Corona-Virus. Durch die gute und geschickte Arbeit des Landesverbandes konnten die Betriebe geöffnet bleiben und den Hunger der Kunden nach Pflanzen und Blüten stillen. Trotz gestiegener Produzentenpreise war der Absatz gut, da die Kunden den Preisanstieg billigten.  Die Wertschätzung der Leistungen am Grab sind ebenfalls sehr hoch angesehen bei der Bevölkerung. Vertrocknete Beete und Gartenanlagen helfen keiner CO2-Bilanz und keinem Insekt. Die Friedhofsgärtner haben sich an die geforderte Bienen- und Insektenfreundlichkeit angepasst und bieten mit der richtigen Pflanz- und Substratauswahl, Düngung und angemessen Pflanzenschutz ein gutes Servicepaket an.

Nachwuchsgewinnung bleibt schwierig – Fachkräftemangel überall

Großes Problem bleibt die Nachwuchsgewinnung. NRW hat nicht nur die meisten friedhofsgärtnerischen Fachbetriebe, diese bilden mit über 220 jungen Menschen in allen drei Ausbildungsjahren auch am stärksten in Deutschland aus. Dennoch reicht die Zahl bei Weitem nicht aus. Dies wird sich – trotz rückläufiger Anzahl von Fachbetrieben – nicht entspannen. Obwohl für die Öffentlichkeitsarbeit einiges vom Fachverband getan wurde. Der Film „Dein erster Tag in einer Friedhofsgärtnerei“ wurde über 100.000 Mal aufgerufen. Insgesamt haben über mehrere Millionen Ausbildungsinteressierte die Plattform www.deinersterTag.de entdeckt. Und über 3.000 Schulen haben bundesweit das Projekt „Dein erster Tag“ genutzt.

„Wichtig ist neben den PR-Maßnahmen allerdings auch, dass die Ausbildung stärker auf die Veränderungen der Realität in den Betrieben eingeht und die in NRW angestoßene Novellierung der bundesweiten Ausbildungsverordnung endlich Form annimmt “, betont Carsten Nöll.

Titelfotot: Carsten Nöll (2.v.l) hat den Vorsitz des Vorstandes an Karl Braun (3.v.l.) abgeben, ist aber weiter im Vorstand aktiv, nachdem er im Herbst 2021 von Fritz Mölders den Vorsitz im Aufsichtsrat der Rheinischen Treuhandstelle übernommen hat.